Seit diesem Jahr ist das charismatische Kochduo, das trotz des unterschiedlichen Namens miteinander verheiratet ist, unter dem Titel "Kochen mit Martina & Moritz" im WDR-Programm zu sehen. Auf ihrem Apfelgut im Schwarzwald bieten die Beiden regelmäßig Kochkurse an.
Anders als viele TV-Kochkollegen kamen Meuth und Neuner-Duttenhofer, dessen Taufname Freunde schon in Studentenzeiten in Moritz umgewandelt hatten, als Fachjournalisten in die Welt des Essens und der Kulinarik. Die Reportagereisen, die wir für unsere Bücher unternommen haben, bilden die Basis unserer Arbeit. Als Journalist kann man sich in Gesprächen anders für sein Gegenüber und seine Arbeit interessieren und hat eine ganz andere Methodik Fragen zu stellen, erläutert Martina Meuth. Die Motivation der Gesprächspartner aus aller Welt, ihr Wissen weiterzugeben sei gegenüber einem Journalisten anders als gegenüber einem reisenden Koch, dem es vor allen Dingen um die Entdeckung neuer Gerichte gehe, führt Neuner-Duttenhofer weiter aus.
Vom Kochbuch zur unterhaltsamen Kochshow
Von Beginn ihrer Arbeit an hat das Ehepaar das Wissen aus allen Ecken der Welt in Kochbüchern zusammengetragen mit der Serie Kulinarische Landschaften setzten sie Maßstäbe. Als 1988 eine Anfrage des WDRs für die Realisierung einer Kochshow kam, bot sich ihnen die Möglichkeit, ein noch größeres Publikum zu erreichen. Schnell stand fest: Das machen wir in jedem Fall zusammen. Um Freude und Spaß am Kochen zu vermitteln und die Zuschauer bei der Stange zu halten, benötigte man ein Format, bei dem man sich gegenseitig die Bälle zuschmeißen konnte. Dass war vor 25 Jahren ein echter Pioniergedanke. Meuth erinnert sich an eine damals laufende Serie, in der die Köche einsam vor sich hin rührten und ihre Rezepte allein der Fernsehkamera präsentierten. Erst sechs Jahre später ging Alfred Biolek mit einer weiteren Form der unterhaltsamen Kochshow auf Sendung.
Das Neuland, das es zu betreten galt, stellte auch so manches Fernsehteam vor Herausforderungen. Bei der ersten Sendung des damaligen Ratgebers Essen und Trinken, die bei Meuth und Neuner-Duttenhofer auf dem Apfelgut aufgenommen wurde, lag im Schwarzwald so hoch Schnee, dass das Fernsehteam erst den Hof freischippen musste, um Technik und Gäste in die Fernsehküche schaffen zu können. Auch die geplanten frischen Kräuter aus dem heimischen Garten lagen unter einer 1,10 Meter hohen Schneedecke außerhalb der Reichweite und verlangten spontane Rezeptvariationen.
Das bald 25-jährige Fernsehjubiläum des sympathischen Kochduos zeigt jedoch, dass das Konzept, das Thema Kochen mit all seinen Facetten, wie Warenkunde, Gesundheit und Zubereitungsmethoden, unterhaltsam zu vermitteln, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Wenn die Zuschauer sehen, wie wir uns vor der Kamera kabbeln, dann gehen sie mit, führt Neuner-Duttenhofer aus. Wir haben uns immer bemüht, mitzuteilen, dass Essen auch Kultur ist. Deshalb hatten wir in unseren Sendungen die Tafelrunden integriert, bei denen man anschließend beim gemeinsamen Mahl mit Gästen über das Essen diskutiert hat: Einer dieser Gäste war im übrigen der damals noch hessische grüne Umweltminister Joschka Fischer. Durch Besucher wie ihn wurde die Sendung auch für andere Zielgruppen interessant etwa die männlichen Familienoberhäupter, die damals noch seltener als heute am Herd standen.
Kochkurse auf dem Apfelgut
Um die beiden TV-Köche live zu erleben, muss man allerdings kein Prominenter sein. Seit vielen Jahren geben die Beiden in ihrer Fernsehküche auf dem Apfelgut im Schwarzwald Kochkurse für Jedermann. Auch für die Medienprofis sind die Kurse auf dem heimischen Gut immer noch etwas ganz Besonderes. Viel mehr Zeit und Muße könne man darauf verwenden die Qualität der Produkte zu ergründen, beschreibt es Neuner-Duttenhofer. Man könne beispielsweise mal acht bis zehn verschiedene Olivenöle verkosten und verdeutlichen: Die Unterschiede sind eben nicht nur für Kenner zu erschmecken. Jeder begreift, was in seinem Mund geschieht, wenn man es ihm erklärt, präzisiert Meuth. Gerade diese Anleitung zum Schmecken und Erleben der Speisen würden die Kursteilnehmer lieben.
Das Apfelgut ist die kulinarische Heimat von Meuth und Neuner-Duttenhofer. Es sei eben ihr Zuhause, also das echte Leben und kein neutrales Studio was die Zuschauer durchaus spürten, stimmen beide überein. Und was die Kursteilnehmer erleben: So lernen sie auch den heimischen Garten kennen, in dem unzählige Gemüse- und Obstarten und allein 25 verschiedene Basilikumsorten gedeihen. Einzigartig wie das Konzept, vorm gemeinsamen Kochen die Zutaten erntefrisch einzusammeln, sind auch die Kochkurse. Da viele Teilnehmer Wiederholungstäter sind, wird jeder Kurs ganz individuell gestaltet, selbst, wenn er unter dem gleichen Titel läuft Schablonen gibt es nicht. Auch hier stehen Spaß und Geselligkeit wieder an vorderster Stelle. Jeder fasst an, man arbeitet und lernt gemeinsam als Gruppe, verbunden durch das gemeinsame Interesse und die Lust am Kochen.
Neue Küchentechnik ist ein Segen
Anders als so mancher Kollege, der gerne die guten alten Zeiten beschwört, sehen Meuth und Neuner-Duttenhofer die neue Küchentechnik als Segen an. Durch Geräte wie den Stabmixer, seien gewisse Zubereitungen, für die früher Fachpersonal benötigt wurde, für den Hobbykoch am heimischen Herd überhaupt erst realisierbar geworden. Innovationen wie Dampfgarer, Mixer oder Küchenmaschine sparen neben Zeit auch Kalorien, so die Überzeugung der Beiden. Entsprechend ist die Küche auf dem Apfelgut mit der neuesten Technik ausgerüstet.
Seit 29 Jahren ein Team
Als Team arbeiten Meuth und Neuner-Duttenhofer übrigens auch nach 29 Jahren immer noch gerne zusammen. Natürlich sind wir jeder für sich eine eigenständige Person aber unsere Zusammenarbeit hat sich eingespielt, jeder hat seine Aufgaben und so fügt sich alles zueinander, sagt Martina Meuth. Wer sich davon überzeugen möchte, kann das bei den Kochkursen der Beiden gerne selber tun. Ein Profil mit weiteren Informationen zur Kochschule auf dem Apfelgut finden Sie auf KOCHSCHULE.de.
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04.Juli 2012 - Redaktion KOCHSCHULE.de